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Tag 2 - Hoch hinaus und tief hinunter

Man müsste meinen, einen Kaffee zu bestellen, sei auch im Ausland ein einfaches Unterfangen. In Portugal weit gefehlt. 


Gefühlt in jedem Dorf heissen diese muntermachenden Heissgetränke anders. Manchmal ist ein Espresso um café, manchmal um cafezinho, manchmal uma bica (beba isto com açúcar - trink das mit Zucker…. weil so stark, dass es ohne kaum geht).


Um galão ist wohl das, was wir einen Latte Macchiato nennen und uma meia de leite ein Milchkaffee ähnlich einer Schale. Dann gibt‘s noch ChinoGaroto etc. und manchmal tatsächlich auch einen gewöhnlichen Cappuccino. Wie auch immer, wir haben es beim Frühstück in einem coolen Brunch-Café, unweit unseres Airbnb, alle geschafft, das Gewünschte zu bestellen.


Bestens gestärkt, schlenderten wir über den Mercado dos Lavradores. Ein (sehr touristischer) Markt mit Früchten, Gemüse, Gewürzen, Blumen und Fisch. Kaufen sollte man da allerdings, ausser Blumen-Setzlinge, nichts. Die Preise sind horrend und Touristen werden elendig abgezockt (gebranntes Kind und so). Aber schön anzusehen ist es dennoch.


Mit dem teleférico (Seilbahn mit 8er-Gondeln) gings hoch hinaus zum Monte Palace Tropical Garden. Gärten gibt es in Funchal einige. Dieser dünkt mich aber der schönste von allen, wenn auch um diese Jahreszeit leider noch nicht so viel blüht. Die Natur erwacht hier auf der Insel erst, während bei uns in der Schweiz schon alles in voller Blüte steht. Dennoch gab es einiges zu bewundern: Orchideen, Azulejos, Schwäne, Weiher, japanische Torii und sogar Flamingos


Die Fahrt mit den typischen Korbschlitten von Monte liessen wir aus, weil die Schlange der wartenden Touristen etwa so lange war wie die äussere Route am Cortège. Inklusive Stau. Stattdessen kaperten wir das nächstbesten Taxi und liessen uns von Fahrer Renato zum Cabo Girão fahren. Eine Aussichtsplattform 580 m.ü.M mit verglaster Veranda und spektakulärer Weitsicht aufs offene Meer hinaus. Hinter uns die Berge, unter uns Bananenplantagen, vor uns nichts als Wasser. 


Danach gönnten wir uns auf dem Heimweg im herzigen Dörfchen Câmara de Lobos einen traditionellen Poncha (Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitrone oder Orange) und bewunderten gegenseitig unsere sonnengebräunten Gesichter, während es in der Schweiz vermutlich nochmals schneit, oder so.



As Alunas (die Schülerinnen)

Das sind sieben Frauen (Astrid, Diana, Evelyne, Marlies, Sonja, Sonja und Yvonne) zwischen Ende 20 und Mitte 60, die sich dank eines Portugiesisch Sprachkurses in der Migros Klubschule Basel kennengelernt haben. Ihre Begeisterung für die Portugiesische Sprache endet aber nicht an der Tür zum Klassenzimmer. Regelmässig unternehmen sie gemeinsame Reisen nach Portugal, um die erlernten Sprachkenntnisse in „freier Wildbahn“ zu testen. Meist mit akzeptablem Erfolg.