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Amy Sheep's Corona-Blog: Hanging Loose oder Disziplin

Premiere. Heute trage ich seit zwölf Tagen wieder mal einen BH. Keine Information, die man mit der Welt teilen muss. Aber ihr sollt in diesen schweren Zeiten ja auch was zum Schmunzeln haben. Zum Thema Untendrunter habe ich kürzlich eine Weisheit gelesen und dachte: Meine Rede. Schöne Unterwäsche, selbst wenn sie keiner zu Gesicht bekommt, ist gut fürs Selbstwertgefühl. Ich trage übrigens N I E M A L S Unterwäsche, die nicht zusammenpasst. Da bekomm ich schlechte Laune. Schön, dass ihr das jetzt auch wisst.

 

Ich schweife ab. Das eigentliche Thema dieses Beitrags ist Disziplin in Zeiten von Tante Corona. Hat im erweiterten Sinne auch mit Unterwäsche zu tun (anziehen oder nicht). Soll ich in den Schlabbermodus wechseln oder mich verhalten, wie wenn jeden Moment Besuch vorbeikommt? Gut, bei gewissen Menschen ist dies ein und derselbe Zustand. Und bei Schlabbermodus gibt’s meiner Meinung nach mehrere Stadien.

 

Stadium 1

Zeitig aufstehen (ca. 7 Uhr bis 7.30 Uhr). Jeden Tag duschen. Bis spätestens 9 Uhr bin ich angezogen und repräsentabel (Make-up ja, Schminke meistens nein), allerdings in bequemerer Kleidung als am Arbeitsplatz (nicht, dass ich einen hätte). Also «Schluttipullover» oder T-Shirt und Leggings / Trainerhosen (inklusiver korrekter Unterbekleidung, Farbe und Stil). Oder wie mein Gottemaitli Jaël sagen würde: «Chillerhosen». Ich mache die nötige Hausarbeit, koche jeden Tag zweimal vernünftig, erledige die nötigen administrativen Dinge. Ich lese viel (neuerdings Zeitung), sitze oft am Laptop und telefoniere im Schnitt zweieinhalb Stunden pro Tag. Den Fernseher stelle ich nicht vor 17 Uhr an und gehe spätestens um Mitternacht ins Bett.

> Anm. d. Red.: In dem befand ich mich bis gestern mehr oder weniger (abgesehen vom BH).

 

Stadium 2

Aufstehen nicht vor 10 Uhr, weil am Vorabend bis halb zwei in die Glotze gestarrt. Bis kurz vor Mittag im Pyjama rumgeirrt. Dann doch noch unter die Dusche. Ach, das T-Shirt von gestern mit den Tomatensaucen-Flecken geht noch. BH lassen wir heute mal weg. Make-up und Schminke sowieso. Kochen reduziert sich auf einmal am Tag, meistens abends. Und dann nur was, das schnell geht. Der Fernseher läuft plötzlich schon am frühen Nachmittag. Bettzeit weit nach Mitternacht.

> Anm. d. Red.: In diesen schlittere ich langsam.

 

Stadium 3

Was? Es gibt ein Badezimmer in dieser Wohnung? Schau mal, ich habe Haustiere. Süss die Staubmäuse. Ernährung: Chips und Osterhasen. TV plärrt 24/7. Bettzeit? Ich schlafe auf dem Sofa.

> Anm. d. Red.: Werde ich hoffentlich nie erreichen.

 

Geweckt wurde ich heute Morgen übrigens von der Polizei. Die hatten die Frechheit mich um 9 Uhr schon anzurufen. Sogleich musste ich mir anhören, ich soll es nicht einreissen lassen (abrutschen in Stadium 2). Was kann ich dafür, wenn ihr Tourenplaner unter seniler Bettflucht leidet und die Schugger deshalb bereits um 05.30 Uhr zur Frühschicht antanzen lässt?!

 

Der Rüffel hat dann aber doch gesessen: Ich habe diesen Artikel frisch geduscht, in sauberen und gebügelten Klamotten inklusive BH und Make-up geschrieben. Einfach, dass ihr’s wisst.


#stayhome #socialdistancing #COVID19 #bliibetgsund

Don‘t be a #COVIDIOT

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Kommentare: 3
  • #1

    Edy (Dienstag, 31 März 2020 17:02)

    Dein Tagesablauf ist lustig und spannend. Mach weiter so mit deinen Berichten, mit oder ohne BH. LG Edy

  • #2

    Manfred (Dienstag, 31 März 2020 17:30)

    Wie war doch damals dein Kommentar, als ich Dir geschrieben habe, dass ich des Nachts, vor dem Schlafengehen, in meinem Bett, versuche, via Tastatur meines Handys, einen Beitrag zu deinem Neuseeland-Blog zu schreiben? To much information! Ohh ja, ich remembere mich! To much information. Hihihi. Nun, dass ich dich heute um 09:00h telefonisch kontaktieren wollte hat damit zu tun, dass ich schwer davon ausging, dass Du dich:
    1. ..zu dieser fortgeschrittenen Stunde in Stadium eins befindest, so wie sich sich das für eine Frau deines Standes gehört,...
    2. ..dich nicht in Versuchung führen lässt (auch nicht vom inneren Sauhund), dich gehen zu lassen...
    3. ..und ich dich fragen wollte, wo eigentlich dein gestriger Beitrag ist, welcher Du uns ohne weitere Angaben vorenthalten hast.

    Zum Glück hat der Rüffel dann doch noch zur Einsicht deinerseits, bezüglich Punkt eins und zwei geführt, wenn eben auch nur mit Nachdruck unsererseits. Ich freue mich natürlich noch auf den ausstehenden Beitrag zur Tante Corona; Unnützes Wissen - Teil 2.
    So und jetzt versuche ich, dich noch telefonisch zu erreichen......

    Bis dann, Manfred

  • #3

    Claudia (Mittwoch, 01 April 2020 23:30)

    Meine liebe Astrid,
    ganz wunderbar, Du in selbstauferlegter Quanrantäne, ich im Homeoffie (sehr, sehr dankbar, dass das in meinem Job möglich ist, und in Dankbarkeit an alle anderen, bei denen das nicht möglich ist und die das System jetzt erst recht am Laufen halten),
    Erstaunlicherweise funktioniert jetzt alles, was viele Jahre in Frage gestellt wurde,, ganz wunderbar - Homeoffice, Chats via Skype, Teams, Collaboration via SharePoint (meistens: Kannst Du mir die Datei schicken?....Warum?....).
    Die Kollegen sind mega motiviert, nett, hilfsbereit - toll, mega Team.
    Extrem spannende Erfahrung. Auch zum Thema Krisenkommunikation. Hat man ja jahrelang geübt, jetzt kommt das ganze Wissenngzm Einsatz.
    Ganz liebe Grüße, bleib gesund und schreibe bitte weiter
    Deine Claudia