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Amy Sheep's Corona-Blog: Die kleinen Dinge

Dieser Tage wird mir - und vermutlich vielen anderen - bewusst, dass das Glück im Kleinen liegt. Banale Dinge werden plötzlich wichtig und geben mir Stabilität. Und lustigerweise ist das genau das, was mir ein guter Freund seit Jahren predigt. Dass die Sonne jeden Morgen wieder aufgeht und diese kleinen Dinge immer da sind. Egal, was passiert. Ganz gleich, wie schlecht es mir geht und wie mies mir das Leben mitspielt.

 

Der Sonnenaufgang, der einen wunderschönen Tag ankündigt, wenn auch bitterkalt. Der Müllwagen der Stadtreinigung, der am frühen Morgen durchs Quartier fährt und mir Normalität vermittelt. Die SMS von Eco House-Recycling, die mich daran erinnert, den Sammelsack rauszustellen. Die News von Radio Basilisk, die für einmal nicht mit dem Thema Coronavirus beginnen. Das einsame Frachtflugzeug, das vom EuroAirport abhebt und über «meinen Kopf fliegt». Der Hund der Nachbarn, der bellt. Das Geräusch des Lifts im Hausgang, der vom Erdgeschoss in den 2. Stock fährt (aha, ich bin doch nicht allein auf dieser Welt).

 

Unter normalen Umständen ist das kompletter Pipifax. Ich würde die meisten der oben erwähnten Vorkommnisse nicht mal wahrnehmen oder als selbstverständlich ansehen. Und diese Tage kommen bestimmt wieder. Aber heute, ja heute freue ich mich über die Müllmänner. Wäre ich nicht noch im Pyjama unter meiner warmen Decke gelegen, hätte ich Ihnen vom Balkon applaudiert.

 

Einzig die Tauben, die auf meinen Balkon kacken, die nerven noch immer.

 

Warum sind wir Menschen so? So undankbar. Warum muss uns zuerst eine weltumspannende Krise niederstrecken, bevor wir uns darauf besinnen, was wichtig ist (ich bin das beste Beispiel dafür)? Vielleicht finde ich es bis zum Ende meiner Quarantänezeit raus.


#stayhome #socialdistancing #COVID19 #bliibetgsund

Don‘t be a #COVIDIOT

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Kommentare: 6
  • #1

    Gotti Heidi (Donnerstag, 26 März 2020 14:12)

    Astrid du sprichsch mir usem Härze. Me cha mit sooo wenig zfriede si ond freud ha a Chlinigkeite.
    Wichtig esch, dass me das gseht ond realisiert. Bravo för dech. Witerhin so e unterhaltsami Quarantäne, so händ mir öppis z läse.

  • #2

    Andrea S. (Donnerstag, 26 März 2020 15:18)

    Unglaublig, Du weisch au no öbbis z‘schriibe wenns nüt me z‘sage git. Und s‘Bescht isch: es isch immerno spannend zum Läse... �

  • #3

    Manfred (Donnerstag, 26 März 2020 21:31)

    Darum bin i immer wieder ir Natur! Im Wald emol anesitze, zuelose und iischnufe mit gschlossene Auge! Plötzlich isch‘s Hummeli viel intensiver wenns vebiflügt und dr Waldbode mit Moos und Pilz schmöckt unvergässlich! Das allei si praktizier ich immer wieder, au wenn s‘Läbe normal lauft! Genau wie Du feschtgstellt hesch: Die chline und alltägliche Sache bewusst wohrnäh und mir stelle fescht, üs geits doch eigenlich phanthastisch! Me mues nume anelose, aneluege, wahrnäh! Und churz innehalte! Tuet er Seel eso guet!!!

    Übrigens, bini froh isch dis Caquelon suuber worde!

  • #4

    ‚Krähe‘ (Freitag, 27 März 2020 10:59)

    Manfred, was hän mir mit de Räschte vom Fondue gmacht? I weiss nur no, dass mir die lääre Wisswyyfläsche hinter dr Wösch versteggt hän!! Denn hets pressiert wägem Füroobe...

  • #5

    Manfred (Freitag, 27 März 2020 22:33)

    Aiaiaiaiai, psssstt!

  • #6

    Helena (Sonntag, 29 März 2020 15:28)

    ... und plötzlich isch d Stilli im Quartier, wo me vor dr Corona so gschätzt het, nümm so toll. Gärn würd ich jetzt öppe die vo de Nochbere öppis ghöre, öppis mitbecho ...