Bye bye Nordinsel

Das Abenteuer geht auf der Südinsel weiter.

Abschied nehmen hiess es heute Morgen. Von Manfred, der Maus. Er war wohl beleidigt. Denn er liess sich nicht mehr blicken. Ich weine ihm keine Träne nach und werde neue (tierische) Freunde finden.

Meine Fähre nach Picton (Südinsel) verliess Wellington um 13 Uhr. Rechtzeitig nahm ich vor dem Mäusehotel den Bus zum Bahnhof. Von dort brachte mich ein Gratisshuttle innert fünf Minuten zum Fährterminal (alles super organisiert). Und dann war es ein wenig wie am Flughafen. Am Check-In Schalter suchte die Dame meinen Namen im Computer, druckte eine Gepäcketikette und nahm meine Reisetasche entgegen. Anschliessend musste ich noch 20 Minuten im Wartesaal überbrücken, bevor es zum Boarding der Fussgänger ging. Einmal an Bord fand ich es so spannend zuzuschauen, wie die vielen Personenwagen, Campervans und LKW's rauffuhren und ihre Parkposition einnahmen. Ich liebe das.

Die Überfahrt im Cook Strait dauerte rund 3 1/2 Stunden und ruckelte zu Anfang ziemlich. Wir hatten heftigen Seegang. Da hingen die ersten schon bleich über der Reling, während ich seelenruhig ein Muffin verdrückte, Kaffee trank und im Handstand, ein Buch lesend die Reise genoss. 😁 Soll heissen, mein Magen ist sehr seefest. Was mich an die Überfahrt nach England in meiner Kindheit mit meinen Eltern, meinem Bruder und unserem Wohnwagen erinnert. Der Horizont war nicht mehr zu sehen, so schaukelte es. Familie Minder fand's als einzige lustig. Alle anderen kotzten sich die Seele aus dem Leib. Zurück auf die Kaiarahi. So hiess meine Fähre. Nachdem ich alles inspiziert hatte, sicherte ich mir einen gemütlichen Sitz in der "Lookout Lounge", las ein wenig (Kite Runner - schwere Lektüre, die ich mir da ausgesucht habe) und döste bald weg.

Nun habe ich im Fat Cod Backpackers in Picton eingecheckt. Unweit vom Fährterminal und direkt neben dem Bahnhof, von wo morgen mein Zug fährt. Für 19 Franken habe ich mir ein Vierbettzimmer "geleistet". Für eine Nacht ist das okay und ich teile es mit drei netten deutschen Mädels. Habe mich nett mit dem Inder an der Rezeption unterhalten, der ebenfalls Public Relations studiert hat. Ein Arbeitskollege quasi. Der Einfachheit halber sage ich übrigens jeweils, ich hätte PR studiert. Erkläre mal einem Ausländer das Schweizer Bildungssystem. Das spare ich mir.

• In so Backpacker Hotels hat es erstaunlich viele ältere Leute (55+).
• Picton ist ein echt herziges kleines Dorf.