· 

Ein fauler Samstag

Manchmal muss man die Fünf auch gerade sein lassen und es etwas gemütlicher angehen. So wie heute.

 

Die Engländer haben nicht nur Gutes nach Neuseeland gebracht. Leider übernahmen die Kiwis ihre völlig bescheuerte Fensterbautechnik. Schallisolation? Ein Fremdwort. Und mein Hotel liegt im Zentrum gleich neben der Partymeile. So, als würde man in "dr Staine" wohnen und hätte die ganze Zeit die Fenster offen. Da helfen auch Ohrstöpsel nichts. Die Party fand gefühlt in meinem Zimmer statt. Nach einer lärmigen Nacht bin ich‘s deshalb heute gemütlich angegangen, sprich bis 10 Uhr im Bett rumgelümmelt und kurz vor Mittag erst aus dem Haus.

 

Eigentlich hatte ich mir einen ungefähren Tagesplan zurecht gelegt. Doch dann konnte ich der Versuchung nicht widerstehen. Direkt vor meinem Hotel beginnt die Cuba Street. Das erste Stück ist Fussgänger- und Shoppingzone mit recht ausgefallenen Läden (ich konnte mich zurückhalten; ausser Zahnpaste habe ich nichts gekauft). Etwa in der Mitte steht the Bucket Fountain, dieser witzige, heimtückisch spritzende Brunnen in Bild 3. Vorbei an der Kirche Saint Mary of the Angels (man beachte die schöne gotische Fassade) bin ich zu einer von Wellingtons Top-Attraktion spaziert: Wellington Cable Car. Die kleine rote Standseilbahn fährt seit 1902 den Hügel rauf in den Stadteil Kelburn. 

 

Von hier aus hatte ich einen guten Überblick über die Stadt und den Hafen. Tja, also, die Fahrt und der Ausblick von Madonna del Sasso bei Locarno ist eben so schön, wenn nicht schöner. Egal. Ich steuerte als Erstes das Café auf dem "Gipfel" an. Man beachte Erkenntnis des Tages 1. Mein eigentlicher Plan sah vor, den angrenzenden Botanischen Garten zu erkunden. Aber mir war so gar nicht nach Natur. Irgendwie fühlte ich mich antriebslos und hatte gar nicht so richtig Lust etwas zu unternehmen. Ausserdem war es heute verhältnismässig kühl mit knapp 20 Grad und es sah nach Regen aus. So warf ich lediglich einen kurzen Blick in das Cable Car Museum neben der Bergstation. Und siehe da. Wir Schweizer sind hier auch vertreten. Seit 1978 fährt die Standseilbahn nämlich mit Schweizer Technik, weil das Originalsystem nichts mehr taugte. Wir sind doch "Siebesieche".

 

Und dann habe ich etwas getan, was ich selten mache (zumindest auf Reisen). Ich habe meinem inneren, müden, frierenden Schweinehund nachgegeben. Habe den Botanischen Garten links liegen gelassen und bin mit dem nächsten Bähnli wieder runtergefahren. Zurück ins Hotel. Dort habe ich zwei Stunden ein Nickerchen gemacht bis unter meinem Fenster eine Strassenmusikerin anstimmte. Und wenn sie nicht gestorben ist, so singt sie noch heute.


Grüsse des Tages

Ein herzlicher Geburtstagsgruss an Stefan D. und Helene S. von der BLS, die heute beide Geburtstag haben. Alles Liebe und geniesst den Tag. Ach ja, Feldschlösschen feiert heute auch 144 Jahre schönstes Schloss der Schweiz.


Anmerkung zu Manfred‘s Kommentar

Ich will ja nicht angeben, aber ausser meinen Schienbeinen spüre ich nichts. Diese dafür umso heftiger. Das verdanke ich meinem effektiven und regelmässigen Training bei barre-concept-basel gäll Simone S. Von dem Tolkien-Geschwafel habe ich übrigens kein Wort verstanden. Und ich habe die Filme gesehen. Nur den elfischen Gruss konnte ich ausfindig machen, sprich übersetzen. Vielleicht tauge ich doch was zur Fahnderin mit diesen Fähigkeiten. 😂


Erkenntnisse des Tages

  • Bananen-Milchshake und Gemüsequiche passen sehr wohl zusammen. Heute getestet.
  • Ich bin schon einen Monat unterwegs. Ein Drittel meiner Reise ist also bereits um. 😱

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Angela S. (Samstag, 08 Februar 2020 21:10)

    Was scho eh Monet? :O
    Hanni scho so viel glese vo dir?! Wie die Zyt verfliegt!
    Mach witr so, gniess es ganz fest! :)

  • #2

    Manfred (Samstag, 08 Februar 2020 23:55)

    Hihi! Auch ich überwinde heute meinen innere Schweinehund und lasse es mit Schreiben! Bis morgen!