Hängebrücke zum Himmel

Eine wacklige Angelegenheit war mein heutiger Ausflug zum Redwoods Treewalk. Ich fühlte mich ein wenig wie Tarzan oder Jane. Nur die Liane fehlte.

700 Meter. 28 Holzbrücken. 27 Plattformen. 118+ Jahre alte Mammutbäume. Waldspaziergang mal anders. Ein Grossteil des Redwoods Treewalks verläuft 6 Meter über dem Waldboden zwischen riesigen Bäumen über schwankende Holzbrücken (wäre nichts für dich, Papi). Die letzte Etappe steigt sogar bis auf 20 Meter hoch. Es fühlte sich an wie Stairway to Heaven - dem Himmel entgegen wandern. Diese Attraktion befindet sich im Redwood Forest, eine viertelstündige Busfahrt ausserhalb von Rotorua. Ja, auch heute habe ich den preiswerten Ortsbus genommen. Warum soll ich dafür ein Auto mieten oder eine teure Tour buchen?

Im Redwood Wald gibt es ausserdem mehrere gut markierte Spazier-, Wander-, Reit- und Bikewege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Nachdem ich wieder Waldboden unter den Füssen hatte, habe ich einen mittelschweren Turnschuhwanderweg von ca. 1 1/2 Stunden gewählt. Praktischerweise endete der direkt wieder bei der Bushaltestelle. Die ersten 20 Minuten verlief der Weg auf dem ausgetrampelten Touristenpfad. Aber als ich dann rechts ins Dickicht, auf den eigentlichen Weg abbog, war ich "muusellai". Wunderbar! Lediglich die Grillen zirpten und ab und zu machte sich ein Vogel bemerkbar. Rund eine Stunde traf ich keine Menschenseele an. Herrlich! Und diese Natur. Einfach WOW! Das kann man fast nicht auf Bildern festhalten. Diese riesigen Farne. Wie Regenschirme spannen sie ihre Blätter über die Wege. Bäume so hoch wie Wolkenkratzer. So was habe ich noch nie gesehen. Wie lange ich schlussendlich unterwegs war, kann ich nicht sagen. Gefühlt bin ich alle 50 Meter stehen geblieben, um ein Foto zu schiessen.

Und dann bin ich noch nach Polynesien zum Baden.

Polynesian Spa nennt sich die Anlage 10 Minuten zu Fuss vom Hotel und gehört sicher zu den teureren Angebot auf Platz. Aber was solls. Ich habe mir gleich den Deluxe Lake Spa geleistet. Das sind sechs verschiedene Becken direkt am Ufer des Lake Rotorua. Bädele mit Aussicht. Ich habe mich von 36 Grad bis 41 Grad temperaturmässig "raufgebadet". Und dann Arschbombe ins eiskalte Abkühlbecken. Nach knapp zwei Stunden und drei Durchgängen hatte ich mich schrumpelig gebadet und war von allen Leiden, wie Arthritis, Rheuma etc. (die ich vorher nicht hatte), geheilt. Ausserdem erfreue ich mich nun altersloser Schönheit dank diesem Thermalwasser. Steht alles im Prospekt. Also wird es so sein. Was ist sonst noch passiert. Ich habe eine Biene und eine Hummel vor dem Ertrinken gerettet. Und beinahe auch einen Inder. Ob er meditierte oder im Wasser eingeschlafen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ausserdem habe ich einen Schotten bewundert, der etwa fünf Minuten im eisig kalten Wasser gehockt ist, während ich knapp 10 Sekunden schaffte. Dabei meinte er süffisant, das sei schon eher schottische Temperatur.

Das alles erinnerte mich an einen Onsen, weshalb ich zum Abendessen beim Japaner vorbeiging. Yamato Japanese Restaurant. Ein Tipp von Sabrina T. Ein guter. Danke dafür.

P.S. Pipo, kennsch Wikipedia? Pavlova ist eine mit Sahne und Früchten gefüllte Torte aus einer Baisermasse, die sowohl in Australien als auch in Neuseeland als ein Nationalgericht angesehen wird. Beide Länder beanspruchen die Erfindung der Süssspeise für sich.

An meine Family: Mami, Papi, Brö und Schwö. Wie geht’s euch ihr Lieben? Mir geht’s prächtig. Ich drücke euch vom anderen Ende der Welt. Hab euch lieb.

Auch wenn meine Leser enttäuscht sind. Den Ruhetag hast du dir verdient. Ich werde mir demnächst auch mal einen gönnen. Vielleicht.

• Klimaanlagen in Hotelzimmern sind mir ein Rätsel. Es ist jeweils ein Lotterie, ob ich sie zum Laufen bekomme und zwar richtig. Also nicht auf Heizung eingestellt.
• Egal wie viele „Do-Not-Touch-The-Trees-Schilder" man platziert. Die Leute „döbble“ sie trotzdem an.
• Auch in den Ferien gilt: Always look for Schnuderlümpe in the Tasch, before you wash.