The last bit on the map

Wenn eine Reisecar mit 100 Sachen am Strand entlang fährt, bist du am Ninety Mile Beach. Die neuseeländische Version einer Autobahn. Einfach auf Sand.

Alleine die Fahrt mit Busfahrer Ariel (nicht die Meerjungfrau wie er mehrfach betonte) ist ein Erlebnis. Er ist Chauffeur bei Fuller's GreatSights und fuhr mich und meine 25 Mitreisenden aus allen Herrenländern auf einem Tagesausflug zum nördlichsten Punkt der Nordinsel: Cape Reinga. Ariel erzählte allerlei spannende Fakten, die ich mir leider alle nicht merken konnte. Und er vermittelt diese unheimlich witzig. Dauerhaftes Gelächter im Bus.

Einen ersten Halt legten wir im Puketi Kauri Forest ein und bestaunten diese riesigen, wunderschönen Bäume. Dann setzten wir unseren Weg in den Norden fort. Weil Ebbe war eben direkt auf dem Ninety Mile Beach. Mein persönliches Highlight des Tages: Sanddünen Surfen … zu Fuss die Sanddüne rauf und "Grindsvora durab in Drägg". Das hat mega Spass gemacht! Auch wenn ich danach wie ein kleines (Sand-)Säuli aussah. Am Nachmittag erreichten wir "the last bit on the map" - das letzte Stückchen Land auf der Karte. Das Cape Reinga am Ende der Nordinsel. Ein besonderer Ort für die Maori. Es wird erzählt, das von hier die Seelen der Verstorbenen quasi in die ewigen Jagdgründe gehen. Oder so ähnlich. Die Landschaft hier am nördlichsten Zipfel ist auf jeden Fall unglaublich. Wunderschön. Die Farben, die Pflanzen, das Meer. Balsam für die Augen.

Auf der Heimfahrt schmetterte Ariel, begleitet von der Musik aus dem Radio, ein filmreifes "Stand by me". Spätestens bei "The lion sleeps tonight" gab es im ganzen Bus kein Halten mehr. Wie bei "The Voice of New Zealand", falls es diese Show auch hier gibt.

Nach einem langen Tag - der Ausflug dauerte fast 11 Stunden - erwartet mich im Hostel eine Überraschung und der Beweis, dass die Welt ein Dorf ist. Eine neue Mitbewohnerin ist inzwischen eingezogen. Schnell fanden wir heraus: wir sind beide aus der Region Basel. Sie aus Dornach. Und im Laufe des Gesprächs stellte sich auch noch heraus, dass wir gemeinsame Freunde haben. Sie ist tatsächlich die Cousine meines lieben Freundes Micha R. der wiederum der Vater von meinem Gottemaitli Jaël ist. Kaum zu glauben, oder?

Und heute ist mein „Schafwiderstand“ gebrochen. Siehe mein neues Halstuch.

• Mein Französisch ist gar nicht mal so schlecht. Konnte mich gestern auf jeden Fall bestens mit Neuankömmling Alex aus Toulouse unterhalten. Über Klimawandel. 🥺
• Die komischen Hühner am Strassenrand sind wilde Truthähne.

• Flipflops heissen bei den Kiwi jandals, was eigentlich eine Abkürzung für Japanese Sandals ist.