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Wenn der „Zöllner“ deine Wanderschuhe putzt

Das Immigration Prozedere am Flughafen Auckland ist ein Erlebnis für sich. Muss man mal erlebt haben.

 

Just in dem Moment, als die Maschine auf der Startbahn richtig Schub gab, hatte ein Mitpassagier ein paar Sitzreihen hinter mir eine nicht enden wollende Niesattacke. Dies erinnerte mich unweigerlich und liebevoll an meine BLS-Chefin. Gesundheit, liebe Barbara W. Es soll gelten. 😊

 

Eingeklemmt zwischen zwei Herren, einer gross und schön, der andere auch gross, aber in der Breite, reiste ich weitere 10 Stunden gen Osten. Schon seltsam, dass drei Menschen so lange nebeneinander eingezwängt, wie im 🐓stall sitzen. Aber ausser „Hello“ und „Excuse me, I need to go to the toilet“ kein Wort miteinander sprechen. However, es war etwas unbequem und um mich abzulenken, kuschelte ich mich an den Schönen - ah nein, Wunschdenken - schaute ich zwei Filme: Maleficent 2 (gar nicht mal so schlecht) und After the wedding (gut).

 

In Auckland angekommen, hat sich der hochmoderne Schweizer Pass mal wieder bewährt. Ich stand in der Schlange "All passports".  als ein Sicherheitsmitarbeiter meinen roten Pass entdecket. Er deutete darauf und sagte: Swiss, please come along. Mir war entgangen, dass es diese automatischen Dinger hatte, in der man den Pass nur scannen muss und erledigt ist die Sache. Und es stand nicht eine Person an. Weiter zur Immigration. Das ist in Neuseeland so eine Sache. Man darf absolut keine tierischen oder pflanzlichen Produkte (Tiere, Lebensmittel, Souvenirs aus Holz etc.) einführen. Biosecurity nennt sich das. Sie haben (wohl berechtigt) eine Heidenangst, dass eingeschleppte Schädlinge ihre Flora und Fauna zerstören könnten. Es muss einfach alles auf dem Immigration Form deklariert werden. Lieber zu viel als zu wenig. "Last chance to declare or dispose" ist die deutliche Ansage. Wer dem zuwider handelt, zahlt Strafe.

 

Das geht soweit, dass man sogar die Wanderschuhe oder Campingausrüstung deklarieren und inspizieren lassen muss. Also eigentlich interessiert sie den Dreck unter den Schuhen oder allfällige Viecher in den Zeltwänden, die hier Schaden anrichten könnten. Meine Wanderschuhe waren natürlich immer noch dreckig von der letzten Bergbesteigung. Ich bin nicht bekannt für eine talentierte Schuhputzerin. Randbemerkung: Meine "Fasnachtsschuhe" 2019 stehen nach wie vor ungeputzt und voller Räpplimatsch vor der Wohnungstür. Das ist der eigentliche Grund, warum ich 2020 pausiere. Ich habe keine sauberen Schuhe für den Cortège. 🤣Meine Wanderschuhe hingegen sind nun blitzblank. Denn schmutzige Schuhe werden unkompliziert vom Biosecurity-Beamten in irgend eine Maschine gesteckt und geputzt. Vielleicht hätte ich die "Fasnachtsschuhe" auch mitbringen sollen.

 

Tja … und dann habe ich im The Shakespeare Hotel eingecheckt und eine Lektion gelernt in Sachen "Bilder im Internet können lügen". Es sah super toll aus auf booking.com und ich fand es lustig, dass das Haus eine Microbrauerei hat. Aber die Hütte ist total herunter- und in die Jahre gekommen. Und im Pub im Erdgeschoss herrscht bis in die Puppen "Scheiaweia". Dass die ganze Stadt und speziell meine Strasse eine riesige Baustelle ist (sie bauen eine U-Bahn) macht es auch nicht besser. Das Bett ist allerdings erstaunlich bequem und kuschelig. Leider habe ich hier drei Nächte im voraus gebucht und auch bereits bezahlt. Ganz allgemein bin ich nicht sicher, ob Auckland und ich Freunde werden. Die Stadt überzeugt mich noch nicht. Das Zentrum ist eigentlich eine einzige Baustelle, was auf Touristen nicht gerade attraktiv wirkt. Aber dafür können sie ja nichts. Mal schauen.

 

Ich geh jetzt erstmal auf Entdeckungstour. Zolli, Aquarium oder botanischer Garten? Ihr werdet's erfahren.

 

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Kommentare: 7
  • #1

    Gotti Heidi (Mittwoch, 15 Januar 2020 20:03)

    Aber s Wätter stimmt wenigstens. �
    Machs guet am andere End vo de Wält.

  • #2

    Mami (Mittwoch, 15 Januar 2020 20:40)

    Ich lach mi hi ab dine Gschichtli. Wyter so.

  • #3

    Manfred (Mittwoch, 15 Januar 2020 20:54)

    Nun Astrid, offensichtlich ist es auf der anderen Seite der Erde nicht besser als in Basel punkto Baustellen in der Stadt! Was Dir Zuhause garantiert nie, aber auch gar nie passieren wird ist: Ein Zöllner der deine Schuhe putzt! Herrlich, einfach herrlich! Ouh aach herrjeh, Haaaaaatschi, sorry, bin auch ein wenig erkältet und meistens niese ich mind. fünfmal nacheinander! Somit auch meinerseits ein herzliches Gesundheit an Frau W.B. Für die nächsten 10 mal, soll auch gelten! Nun denn, ich will dich ja nicht Beeinflussen, Versuchs aber trotzdem ein bisschen: Cool wäre doch ein Bericht aus dem botanischen Garten, oder?
    Liebe Astrid, egal über was, oder welche Erlebnisse Du Berichten wirst, ich freue mich sehr darauf und wünsche Dir einen wunderschönen Tag!

  • #4

    BLS-Chefin � (Mittwoch, 15 Januar 2020 21:00)

    Freut mich, dass du jetzt bei jedem Nachnieser an mich denkst! �
    Gniess es witerhin!

  • #5

    Sabrina (Mittwoch, 15 Januar 2020 21:18)

    Das mit den Baustellen hätte ich wohl erwähnen sollen �. Trotzdem viel Spass und ein Blick vom Skytower aus loht sich jedenfalls �.

  • #6

    hanni (Mittwoch, 15 Januar 2020 21:37)

    ohh es liest sich immer so toll....i bekumm fesch häimweh noch minere häimat......gnüss es und es gitnsoooooo viili tolli plätzli,selbsxh i dere grossstadt.
    kiwihanni

  • #7

    Nadine (Donnerstag, 16 Januar 2020 13:09)

    Sooo luschtig, lach mr e Schranz�...., du sottsch Schriftstellerin wärde, has scho damals in dr Primar dänggt. Reisebricht in dr BAZ schrybe, denn wurd sogar ich se wieder abonniere�. Viel Spass und gniess es! Isch es eigentlich warm? D Lüt hän Pullis aa???